Herausforderungen grenzüberschreitender Arbeitsmodelle zwischen der Schweiz und der EU

Am 5. November 2024 fand die Veranstaltung zu den Herausforderungen in den grenzüberschreitenden Beschäftigungsmodelle zwischen der Schweiz und der EU statt, bei der unsere Anwälte rechtliche und praktische Aspekte dieser Arbeitsmodelle erläuterten. 

Hauptthemen und Präsentationen

1. Beschäftigung ausländischer Arbeitnehmender in der Schweiz. Referentin: Sybille Rohner

  • Rechtliche Grundlagen: Vorstellung des Ausländer- und Integrationsgesetzes (AIG), der Verordnung über Zulassung, Aufenthalt und Erwerbstätigkeit (VZAE) und des Freizügigkeitsabkommens (FZA) zwischen der Schweiz und der EU.
  • Statistik zur Anwesenheit in der Schweiz (Ende 2023): EU/EFTA-Staatsangehörige stellen 1.540.798 Personen, während Drittstaatsangehörige 772.419 ausmachen. Die größte ausländische Bevölkerungsgruppe sind Italiener (342.454 Personen).
  • Entsendung und Meldepflichten: Erklärungen zur Entsendung ausländischer Arbeitskräfte und zur Meldepflicht bei bestimmten Arbeitszeiten und Branchen.
  •  Erfahrungen mit Migrationsämtern: Sybille Rohner berichtete über Herausforderungen und positive Aspekte in der Zusammenarbeit mit Migrationsämtern.

2. Praktische Umsetzung: Kontrollen und Bussen. Referent: Pierre M. Heller

  • Kontrollen und Bussen: In der Praxis werden Vorschriften durch Kontrollen überwacht. Verstöße können zu erheblichen Bussen und stressigen Situationen führen.
  • Bussen und Tränen: Die Missachtung sozialversicherungsrechtlicher Vorschriften kann ernste Folgen haben. Unternehmen, die Vorschriften missachten, werden oft mit hohen Bussen belastet, was finanzielle und emotionale Belastungen mit sich bringt.
  • Fazit: Frühzeitige Kontrollen und die strikte Einhaltung von Vorschriften helfen, rechtliche Risiken zu vermeiden und die Sicherheit für alle Beteiligten zu gewährleisten.

3. Digitalisierung am Arbeitsplatz: Herausforderungen und Chancen. Referent: Florian Müller

  • Datenschutz: Florian Müller hob die Wichtigkeit des Datenschutzes hervor, einschließlich der Anforderungen an den Schutz natürlicher Personen und der Herausforderungen beim Datentransfer in unsichere Länder.
  • Cybersecurity: Der Schutz von Daten vor Cyberkriminalität ist für Unternehmen entscheidend und erfordert konstante Wachsamkeit.
  • Künstliche Intelligenz: Der verantwortungsvolle Umgang mit KI erfordert fundierte Kenntnisse. Die Vorteile und Herausforderungen von KI hängen von ihrer Nutzung ab.
  • Zusammenfassung: Die Digitalisierung bringt Chancen, aber auch erhebliche Herausforderungen, besonders in Bezug auf Datenschutz und Cybersicherheit.

4. Sozialversicherung bei grenzüberschreitendem Arbeiten Schweiz–EU. Referentin: Dr. Katharina Lasota Heller

  • Schweizer Orientierung an EU-Recht: Die Koordination der Sozialversicherungssysteme basiert auf den EU-Verordnungen (EG) Nr. 883/2004 und Nr. 987/2009.
  • Grundprinzipien der Verordnung Nr. 883/2004: Klarstellungen zu den Prinzipien „Nur ein Mitgliedstaat“ und „Tätigkeitsprinzip“ sowie die Sozialversicherungszuordnung von in mehreren Ländern tätigen Personen.
  • ANOBAG und Entsendung: Erklärung zu den Bedingungen für ANOBAG und für Entsendungen von Arbeitnehmenden in andere Mitgliedstaaten.
  • Fazit: Die Regeln zur Sozialversicherung bei grenzüberschreitendem Arbeiten sind komplex und erfordern klare Regelungen zum Schutz der Arbeitnehmenden.

5. Expertenpanel und Diskussion 

Nach den Präsentationen folgte ein Panel mit Experten. Die Themen umfassten:

  • Erfahrungen mit grenzüberschreitenden Arbeitsverhältnissen
  • Trends in flexiblen Arbeitsmodellen und die Vor- und Nachteile
  • Herausforderungen der Vorschriften-Einhaltung
  • Lehren aus internationalen Entwicklungen
  • Besondere Tipps für flexible und grenzüberschreitende Arbeitsmodelle

Abschließend hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, ihre Fragen direkt an die Experten zu richten.